EINGEWÖHNEN UND ANKOMMEN
Der Besuch einer Kindertagesstätte bedeutet für viele Kinder oft die erste Trennung von ihren gewohnten Bezugspersonen. Die Eingewöhnungsphase ist ein Kernstück unserer pädagogischen Arbeit. Sie ist für die positive Entwicklung und Integration der Jungen und Mädchen innerhalb der Gruppe entscheidend.
Durch eine harmonische Atmosphäre in unserer Einrichtung und die Partizipation der bereits eingewöhnten Mädchen und Jungen als Unterstützer, werden wir im Team alles dafür tun, ein anregendes und gleichzeitig schützendes Umfeld für die Kleinen zu schaffen. Gleichzeitig können Sie sich als Eltern davon überzeugen, dass Ihr Kind bei uns in guten Händen ist.
Die verlässliche Bindung zu einer Bezugsperson bedeutet für die Kinder Sicherheit. Das regt sie an ihre neue Umgebung zu erforschen, neue Beziehungen zu anderen Kindern und dem Krippenteam aufzunehmen. Sie fördert die Spielbeziehung und die soziale Interaktion.
Die Eingewöhnung wird bei uns nach dem Berliner Modell in 4 Phasen stattfinden:
Phase 1
Durch anfänglich kurze Besuche von ca. 1 – 1,5 Stunden, zusammen mit der Bezugsperson, sollen Kind und Mutter oder Vater die Räumlichkeiten und die Pädagoginnen kennenlernen. Hierbei bietet sich für das neue Krippenkind die Möglichkeit, aus dem Gefühl des Schutzes und Sicherheit die neue Umgebung, die Betreuerinnen und den Tagesablauf zu erkunden. Die Pädagogin versucht in dieser Zeit Kontakt aufzunehmen, ohne sich aufzudrängen.
Phase 2
Wenn das Kind an Sicherheit in der Gruppe gewonnen hat und der Kontakt zur Bezugsbetreuer*in angebahnt ist, beginnt die familiäre Bezugsperson für anfänglich 10 Minuten den Raum zu verlassen. Die erste Trennungsphase kann dann stattfinden, wenn das Kind von sich aus die Bereitschaft signalisiert, sich
von seiner Mutter/Vater zu trennen und sich nach außen zu orientieren. Wichtig ist hierbei eine bewusste Verabschiedung vom Kind und nach der Wiederkehr eine bewusste Begrüßung. Diese Trennungszeit wird täglich entsprechend der individuellen Bedürfnisse von Eltern und Kind gesteigert.
Dies wird jeweils für den nächsten Tag zwischen der Bezugsperson und den Eltern abgesprochen. Das Kind baut damit das Vertrauen auf, dass die familiäre Bezugsperson immer wieder kommt, auch wenn sie längere Zeit wegbleibt.
Phase 3
Als nächstes wird dann das Kind in die weiteren Meilensteine des gruppeninternen Tagesablaufes eingeführt. Es wird am Morgenkreis und Bildungsprojekten teilnehmen, die gemeinsame Hygieneerziehung kennen lernen, mit der Gruppe zu Mittag essen und später auch in der Gemeinschaft Mittagsschlaf machen.
Phase 4
Erst wenn das Kind es akzeptiert hat, sich von der Betreuerin beruhigen, wickeln und schlafen legen zu lassen, ist die Eingewöhnung weitgehend abgeschlossen und der Aufenthalt des Kindes kann nach und nach auf die gesamte Betreuungszeit ausgedehnt werden. Im gegliederten Tagesablauf wird dem Kind durch die Kontinuität bewusst, dass bestimmte Tätigkeiten ihren bestimmten Platz haben. Dies gibt ihm Halt, Vertrauen und bildet die Grundlage für die
Entwicklung von Zeitgefühl und Riten. Durch die Wiederholung bestimmter Tätigkeiten und damit verbundenen Erfahrungen gewinnt das Kind Vertrauen zu sich selbst, aber auch Vertrauen in seine Umwelt. Durch die Wahrnehmung des Kindes in ständig wiederkehrenden Abläufen wie Tagesablauf oder Wochenplan gewinnt es Vertrauen und fühlt sich geborgen.
In dieser Zeit wird das Kleinkind viele Veränderungen spüren, neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln, evtl. auch das erste Mal Trennungsschmerz empfinden. Deshalb sind wir um eine sanfte, einfühlsame Gestaltung der Eingewöhnungsphase sehr bemüht. Die konstruktive Kooperation mit den Eltern ist Kernstück der Eingewöhnungsphase, da die Eltern mit ihrer Einstellung zu unserer Einrichtung ganz wesentlich das Verhalten und die Sicherheit des Kindes beeinflussen.
Die Dauer der Eingewöhnungszeit ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Die Mütter und Väter erhalten hierzu beim Aufnahmegespräch und in der Eingewöhnungsphase Informationen über wichtige pädagogische Grundsätze und wie sie mit ihrem Verhalten ihr Kind unterstützen können. So tragen die Eltern entscheidend zu einem guten Start und einer positiven Abnabelung ihres Kindes bei.
Dem Kind sollte eine positive Einstellung zur Krippe vermittelt und die Neugier und Vorfreude darauf geweckt werden.
Zwischen der Pädagogin und den Eltern sollte eine vertrauensvolle Atmosphäre entstehen, in der Gefühle, Erwartungen und Ängste wahrgenommen, ausgesprochen und geklärt werden können.
Vertraute Dinge wie z.B. das Lieblingskuscheltier, können von zu Hause mitgebracht werden und geben dem Kind das Gefühl von Geborgenheit.
Wie lange der gesamte Eingewöhnungsprozess dauert, ist davon abhängig wie gut das Kind mit der Situation des Trennens umgehen kann. In dieser Zeit finden tägliche kurze Feedbackgespräche zwischen den Vätern und Müttern und der jeweiligen Betreuungsperson statt.
Anschließend an das Abschlussgespräch der Eingewöhnung können die Mädchen und Jungen die komplette Buchungszeit in unserer Einrichtung verbringen.