BILDUNGSZIELE
Die im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan vorgegebenen Basiskompetenzen umfassen eine Reihe von grundlegenden Fähigkeiten und Werthaltungen, die für ein erfolgreiches und glückliches Leben in unserer Gesellschaft notwendig sind.
Förderung der Sprache
Die Grundvoraussetzung für das Erlernen kommunikativer Fähigkeiten beginnt bereits im Säuglingsalter. Im Austausch mit den Bindungspersonen entwickelt das Kind bereits erste sprachliche Kompetenz. Während des Tagesablaufs in der Kinderinsel ist genügend Platz für das Betrachten von Bilderbüchern, für das Erzählen von Geschichten oder Finger- und Rollenspiele. Mit dem bewussten Austausch mit dem Kind und dem gezielten Einsatz von Klängen, Geräuschen, Musik und Liedern möchten wird das Interesse an der Kommunikation fördern.
Die Mädchen und Buben sollen immer das Gefühl haben, dass sie gerne angehört werden und sich immer frei äußern dürfen. Freude an Kommunikation sowie die Fähigkeit Gefühle, Erlebnisse und Gedanken mitzuteilen, werden so unterstützt und gefördert.
Einen weiteren Schwerpunkt möchten wir in der interkulturellen Erziehung setzen. In unserer Einrichtung werden Buben und Mädchen unterschiedlicher Herkunftskulturen zusammenkommen. Interkulturelle Situationen und Begegnungen zwischen Kindern und Erwachsenen finden täglich und selbstverständlich statt.
„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“
Ludwig Wittgenstein
Förderung der Bewegung
Kleine Kinder haben einen schier unermüdlichen Bewegungsdrang. Turnen, Laufen, Krabbeln, im Freien spielen, sich bewegen und sich selbst einschätzen, gehören zu einer gesunden Entwicklung des Kindes. Für die Entwicklung eines gesunden Körpergefühls und Körperbewusstseins und das Erlangen von grob- und feinmotorischer Geschicklichkeit, gibt es in unserer Einrichtung viel Platz.
Zuversicht in die eigene Leistungsfähigkeit aufbauen, Teamgeist entwickeln, gewinnen bzw. verlieren können, sind nur einige Dinge, die durch Bewegung gefördert werden. Wir sorgen dafür, dass jedes Kind über genügend freien Raum drinnen und draußen für regelmäßige Bewegung verfügt. Unsere Bewegungsbereiche in den Gruppen und in unserem zusätzlichen Turnbereich sind anregend gestaltet und fordern die Kinder zu verschiedenartigen Bewegungsabläufen heraus.
„Hat das Kind keine Gelegenheit zu sensorischer Tätigkeit, findet eine geringere Entwicklung des Verstandes statt.“
Maria Montessori
Förderung der Sinneserfahrungen
In Verbindung mit der Motorik wirken sie auf die gesamte Entwicklung des Kindes ein.
Die Sinneserfahrung, das Hören, Sehen, Schmecken, Riechen und Tasten sind von großer Bedeutung, um sich selbst und seine Umwelt wahrzunehmen. Sie bieten Orientierung und die Grundlage für Erkennens- Gedächtnis- und Denkprozesse. Wir möchten den Buben und Mädchen ermöglichen all ihre Sinne zu nutzen, um zahlreiche Eindrücke zu sammeln.
Durch Spaziergänge im Regen, barfuss laufen im Sand, Kontakt mit dem Schnee im Winter. Federn streicheln oder Seifenblasen pusten, möchten wir den Kindern viele verschiedene Sinneserfahrungen anbieten. Hierzu zählt auch ein sinnliches Erfahren von geometrischen Formen durch Spielmaterialien (Puzzles, Bauklötzen, Bällen) und Zahlen (Abzählreim, Fingerspiel, Kuchen aufteilen).
Wir möchten die Lernfreude der Kinder anregen und stärken. Mit dem Erarbeiten und Durchführen von verschiedenen altersgemäßen Projekten möchten wir den Buben und Mädchen Sachinformationen und Zusammenhänge vermitteln.
„Die Sinne sind der Schlüssel zur Welt!“
Maria Montessori
Förderung der Kreativität
Bereits im Alter zwischen 1 und 3 Jahren ist Kreativität ein bereits wichtiges pädagogisches Thema. Durch Beobachtung seiner Umgebung erwacht in jedem Kind der Wunsch selbst schöpferisch tätig zu werden.
Die Kinder finden bei uns ein konstantes Angebot von verschiedenen Gestaltungs-materialien vor, wie Fingerfarben, Knete, Kreide, Sand, Wasser, Naturmaterialien und zahlreiche Gegenstände des täglichen Lebens. Diese lassen ein erstes Gestalten und Staunen zu. Kindgerechte und entwicklungsfördernde Spielmaterialien, sowie ein funktionales Raumkonzept ermöglichen den Mädchen und Jungen Neues zu entdecken und zu erforschen.
„Ich bin ein Glückspilz. Ich kenne über 5000 Möglichkeiten, wie man keine Glühbirne herstellt.“
Thomas Edison
Die ethische/religiöse Erziehung
Alle Kinder sollen zentrale Elemente der christlich-abendländischen Kultur erfahren und lernen, sinn- und werteorientiert und in Achtung vor religiöser Überzeugung zu leben.
Jahreszeiten und Feste werden im Rhythmus des Jahres und angepasst an die jeweiligen Verständnismöglichkeiten der Kinder in handlungsorientierter Form aufgegriffen. Für uns ist es wichtig, den Kindern menschliche Grundfähigkeiten, wie Vertrauen, Lebens-Bejahung, Beziehungsfähigkeit, Offenheit und Toleranz mitzugeben. Grundlegend möchten wir auch positive Einstellungen zu einem rücksichtsvollen Umgang mit der Natur und der Umwelt vermitteln. Bilderbücher, Lieder und Rollenspiele werden uns durch den Jahresverlauf begleiten. In ersten Ansätzen sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Menschen, Kulturen und Gewohnheiten erfahrbar und Toleranz allem Andersartigen gegenüber geübt werden.
Die geschlechtssensible Pädagogik
In der geschlechtersensiblen Pädagogik geht es darum, Einschränkungen des Denkens oder des Handelns, die das Geschlecht betreffen, zu vermeiden. Wir werden durch eine geschlechtssensible pädagogische Arbeit alle Mädchen und Jungen in ihren individuellen Wesens- und Interessenlagen wahrnehmen, um Benachteiligungen entgegenzuwirken und die Chancengleichheit zu fördern.
Im Fokus unserer Arbeit steht die Individualität und die Persönlichkeit des Kindes und nicht dessen Geschlecht. Wir bieten einen breiten Erfahrungsraum, indem das Kind seinen Interessen und Bedürfnissen folgen kann und die Möglichkeit hat, in Auseinandersetzung mit der Umwelt eine Geschlechtsidentität zu entwickeln, mit der es sich sicher und wohl fühlt.
Übungen des praktischen Lebens
Eine gesunde Selbstentwicklung beinhaltet, dass schon der Säugling und das Kleinkind das Gefühl erleben, autonom und im motorischem und gefühlsmäßigem Austausch mit seiner Umwelt zu sein.
Die Jungen und Mädchen werden ganz im Sinne Maria Montessoris Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“ unterstützt, sich an den notwendigen Verrichtungen der täglichen Versorgung wie z.B. Wickeln, Waschen, An- und Ausziehen, den Tisch zu decken, Besteck ein- und ausräumen usw. zu beteiligen.
Sie werden zur Selbständigkeit angeregt, wie z. B. selbst Treppen steigen, selbst Essen auffüllen, Getränke einschütten, Brot streichen und Hände waschen. Dies hilft dem Kind einerseits, seine Motorik zu schulen, andererseits seine Umgebung und sich selbst bewusst wahrzunehmen, Verantwortung zu übernehmen und Autonomie zu entwickeln.
Die Umwelterfahrung
Während des gemeinsamen Alltags werden die Kinder je nach Entwicklungsstand verschiedene Abläufe und Zusammenhänge beobachten können und haben die Möglichkeit, dabei mitzuwirken. So werden sie z.B. Mülltrennung und Naturschutz als etwas Selbstverständliches erleben, was auch mit Spaß verbunden sein kann. Sie werden Zusammenhänge zwischen Wetter und Kleidung entdecken und durch Vergleichen und Zuordnen der verschiedenen Materialien elementare Erfahrungen machen.
Durch Ausflüge in der näheren Umgebung, lernen die Mädchen und Jungen die Lebensgewohnheiten von Tieren kennen. Je nach Jahreszeit werden verschiedene Naturmaterialien gesammelt, benannt und mit ihnen gebastelt. Zum Kennenlernen der Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde, werden unter anderem Ausflüge in die Natur gemacht.
Förderung der Partizipation
Partizipation steht hier für das Sich-Einbringen von Kindern und die Einbeziehung von Kindern in Entscheidungs-, Willensbildungs- und Handlungsprozesse, die das gemeinsame Zusammenleben in unserer Einrichtung betreffen.
Voraussetzung für Partizipationserfahrungen ist die Zuerkennung von Autonomie (Selbstbestimmung).
Ohne erlebte Autonomie ist keine echte Partizipation möglich. Autonomie bedeutet aber nicht erzieherisches Laissez-faire sondern wir unterstützen die Jungen und Mädchen beim Treffen eigener Entscheidungen und Gestaltung der eigenen Abläufe.
Durch Mitbestimmung und Mitwirkung am Gruppenalltag z. B. Aktivitäten – was/wo/mit wem möchte ich spielen, Mahlzeiten – Tisch decken /sich selber auftun / Lätzchen ja oder nein, signalisieren wir den Kindern, dass ihre Meinung wahrgenommen und beachtet wird.
Das Kind erkennt, dass sein Tun Folgen hat, und wird damit fortfahren, seine Meinung im Rahmen seiner Möglichkeiten zu äußern.
Partizipation steht hier für das Sich-Einbringen von Kindern und die Einbeziehung von Kindern in Entscheidungs-, Willensbildungs- und Handlungsprozesse, die das gemeinsame Zusammenleben in unserer Einrichtung betreffen.
Das Ruhen und Schlafen
Jeder Tag ist für die Kinder ausgefüllt mit vielen Eindrücken, Sinnesreizen und Anregungen. Die Vielfalt an Angeboten und Aktivitäten und das Zusammensein mit einer großen Anzahl anderer Kinder erfordert Energie und ist nicht nur anregend, sondern manchmal auch anstrengend. Daher ist sind Ruhe- und
Schlafphasen fester Bestandteil unseres Tagesablaufs.
Eine gemeinsame Schlafenszeit wird nach dem Mittagessen angeboten, die von den meisten Buben und Mädchen auch wahrgenommen wird. Kinder, die nicht schlafen wollen oder können, erhalten die Gelegenheit zum ruhigen Spielen in einer Wachgruppe.
Die Bedürfnisse nach Aktivität und Erholung sind bei jüngeren Kindern noch sehr individuell und von ihrem Tagesrhythmus und ihrer Tagesform abhängig. Deshalb wird es liebevoll gestaltete Rückzugsbereiche und Schlafräume geben, in denen die Mädchen und Jungen sich jederzeit zurückziehen, entspannen
oder schlafen können.